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Autor: Betreff: Der Filmkanon für die Schule

Posting Freak





Beiträge: 75
Angemeldet: 16.2.2002
Status: Offline

  erstellt am: 17.7.2003 um 20:56
Hallo,

solche Themen liebe ich. Hier könnte sich so manch unterhaltsame Besserwisser-Diskussion dran entfachen. Die Zusammensetzung (sehr hochkarätig) der Kommission wirkt aber wahrscheinlich vorbeugend. Und wie erwartet, die Liste zeugt von Geschmack :-)
Mich haut im Moment aber die Tatsache um, dass das Ganze für die Schule! gedacht ist.
Erstens bin ich traurig, dass man mir bis vor ein paar Wochen (ABI 03) nur Filme über das Instinkverhalten bei Stichlingen bzw. einige (und vor allem die mäßig guten) Literaturverfilmungen gezeigt hat.
Zum anderen ist das Programm, zum überwiegenden Teil, verdammt niveauvoll ... ob das funktioniert? ... mit den hiesigen Voraussetzungen (Dland und die Angst vor Filmen!) ...?

hier die liste:
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,257440,00.html

btw: einige Filme habe ich bislang erfolglos als DVD mit dt.
Ton/Ut gesucht... vielleicht führt die Liste zu einigen Neuveröffentlichungen :-)





[Editiert am 17/7/2003 von Murnau]

 
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Administrator




Beiträge: 283
Angemeldet: 8.1.2002
Status: Offline

  erstellt am: 18.7.2003 um 06:57
Klingt in der Tat nach einem engagierten Vorhaben. Nur leider fehlen mir die wirklich mutigen und v.a. aktuellen Filme, Filme die zeitlich naeher liegen und sehr kontrovers diskutiert werden koennten. War da in einem der frueheren Entwuerfe nicht auch mal American History X gelistet, oder verwechsel ich da was? Jedenfalls ist er in der aktuellen Auflistung nicht enthalten. Das ist fuer mich ein Film, den ich besonders Schülern auf jeden Fall zeigen würde.

Oder wo bleibt der Mut zu Filmen wie Battle Royale? Das waere imho ein Paradebeispiel zur Vermittlung von Diskursfähigkeiten, eben weil er sehr geschickt weiss, seine Botschaften hinter der extremen Überzeichnung zu verstecken.

Nun ja, man soll ja nicht zu viel erwarten; besser als das "Instinkverhalten bei Stichlingen" ist das Angebot allemal

____________________
  • Das Recht auf ein gescheitertes Leben ist unanatastbar! (Amélie Poulain)
     
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    Posting Freak



    Beiträge: 75
    Angemeldet: 16.2.2002
    Status: Offline

      erstellt am: 18.7.2003 um 12:09
    Neben den üblichen Verdächtigen (die ich alle mag, deren Vorführung ich mir nur komisch vorstelle: "Das ist einer der besten Filme überhaupt, Achtung: Ehrfurcht und Bewunderung ab jetzt!) hätte man sicherlich einige Filme nehmen können, denen das Prädikat "pädagogisch wertvoll" nicht so leicht aufzustempeln ist. Wenn ich jetzt "Alles über meine Mutter" und "Das süße Jenseits" auf der Liste sehe, merke ich, wie leicht diese Filme "pädagogisch zu mißbrauchen" sind. Die Vorstellung alle ethik-relevaten Aspekte der Filme im Unterricht durchdiskutieren zu müssen graust mich auch nach meinem Schülerdasein noch. Daher würde ich als Schüler auch keineswegs American History X sehen wollen. Je mehr nämlich die Lehrer die ewigen Themen behandeln können (Außenseiter, Rassismus, Krieg, Nazis usw.), desto weniger geht es um Film. Wenn die Liste zu ändern ist, dann an den Stellen, wo dem Inhalt der Vorzug gegeben wurde.

    Und überhaupt: Wo ist Pulp Fiction?!
    Kaum ein Film ist bei Kritik und Jugendlichen gleichermaßen beliebt. Und die Tatsache, dass die Gründe hierfür (meist) so verschieden sind, bzw. so unterschiedlich wahrgenommen werden, sollte den Film eigentlich auf jeden Fall auf die Liste gebracht haben....

    @walt
    Btw: Was sind für dich noch die "wirklich Mutigen" der aktuellen Filme?


    p.s. battle royale kann erst ab klasse 13 gezeigt werden , aber hier hätten die Schüler wenigstens noch die theoretische Möglichkeit den Film frei zu bewerten und zu analysieren. Im Gegensatz zu den vorgesetzen Meisterwerken, bei denen sie nur herausfinden müssen, warum sie so meisterhaft sind.

    [Editiert am 18/7/2003 von Murnau]

     
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    Administrator




    Beiträge: 283
    Angemeldet: 8.1.2002
    Status: Offline

      erstellt am: 19.7.2003 um 08:25
    quote:
    hätte man sicherlich einige Filme nehmen können, denen das Prädikat "pädagogisch wertvoll" nicht so leicht aufzustempeln ist. [...] Die Vorstellung alle ethik-relevaten Aspekte der Filme im Unterricht durchdiskutieren zu müssen graust mich auch nach meinem Schülerdasein noch.
    Schön gesagt und 100%ige Zustimmung. Ich hab damals immer sofort abgeschaltet, wenn ich irgendwo den Erziehungsauftrag auch nur durchschimmern gesehen habe. Und es gibt wirklich genug Material, dass davon intelligent abzulenken weiss; meist durch Ironie.

    Sehr überspitzt und spassig zeigt das übrigens Richard Kelly in Donnie Darko, als die eine durchgeknallte Lehrerin versucht den Kinners klarzumachen, dass das ganze Leben ausschliesslich von Liebe und Angst bestimmt wird, und sie bestimmte Aktionen diesen beiden Gefühlen zuordnen sollen, um dann danach benotet zu werden.

    quote:
    Wenn die Liste zu ändern ist, dann an den Stellen, wo dem Inhalt der Vorzug gegeben wurde.
    Und überhaupt: Wo ist Pulp Fiction?!
    Ja, gute Idee. Warum nicht einfach auch Popkultur, also populäre Filme, analytisch angehen? Und wenn's nur ist um den dort z.B. zelebrierten Waffenkult zu zerlegen. In der nachfolgenden Stunde dann Bowling for Columbine nachlegen

    quote:
    Was sind für dich noch die "wirklich Mutigen" der aktuellen Filme?
    Ich nenne einfach mal ein paar Filme, die ich in diesem Kontext Schule zeigen würde, und warum:


    Dokumentationen



    Ein Tag im September
    über das Geiseldrama während der Olympischen Spiele 1972 in München

    Weil der Film schön zeigt, wie dilettantisch die Sicherheitsbehörden zu der Zeit noch organisiert waren, wie naiv sie teilweise vorgegangen sind (die Konfrontation mit der RAF ging da dann erst richtig los), um das dann zu vergleichen mit dem Status Quo heute. Wie konnte es soweit kommen?


    Bowling for Columbine
    über den Waffenkult der Amerikaner

    Weil der Film mehr Fragen stellt, als Antworten zu geben, und diese Fragen wichtige sind, die sich jede westliche Nation stellen sollte, v.a. wenn man wie wir Deutschen die Vorbilder und Kulturmechanismen der Amerikaner sehr stark übernimmt. Und dann noch, um eben nicht platten Antiamerikanismus anhand dieses Films zu zelebrieren, sondern dieses Thema möglichst nüchtern anzugehen.



    Nationalsozialismus



    Hitlerjunge Salomon
    über einen jüdischen Jungen, der die Zeit des 2. Weltkriegs überlebt, indem er sich als Deutscher ausgibt und bei den Nazis sogar Karriere macht.

    Weil der Film die Irrsinnigkeit dieser Gesinnung anhand des, zum Ende hin, immer häufigeren Identitätswechsels zeigt. Wäre das Ganze nicht wirklich real passiert, wären bestimmt Monty Python irgendwann draufgekommen.

    Zug des Lebens
    über ein kleines jüdisches Dorf, dass der deutschen Besatzungsmacht und damit der Transportation zuvorkommen möchte, indem sie gesammelt als Gefangenenzug fliehen.

    Weil der Film u.a. zeigt, welch teilweise humorvollen Umgang die jüdische Glaubensgemeinde mit ihrer Religion hat, und diese auch ganz pragmatisch zu definieren weiss. Ähnlich wie der verspielte Film "Das Leben ist schön" scheidet "Der Zug des Lebens" bestimmt auch die jüdischen Geister, bietet aber wesentlich mehr Tiefgang; v.a. was den Umgang mit Religionen allgemein betrifft.



    Minderheitendiskriminierung



    Do the right thing
    über ein kleines Viertel in Brooklyn, in dem vorwiegend Schwarze wohnen, aber auch ein paar Italiener und Koreaner.

    Immer noch Spike Lees bester Film, der ihn zu Recht berühmt gemacht hat, hält er den seinen den Spiegel doch schonungslos vors Gesicht. Er zeigt das Prinzip, dass sich der 'Schwächere' oft einen noch 'Schwächeren' sucht, um die empfangenen 'Prügel' nach unten weiterzugeben.

    Boys don't cry
    über ein Mädchen in der amerikanischen Provinz, das gerne ein Junge wäre.

    Weil der Film auf wirklich tragische Weise die Mechanismen der Ausgrenzung in der heutigen, nicht nur der amerikanischen, Gesellschaft zeigt.



    Jugend und Gewalt



    La Haine
    über eine Gruppe Jugendlicher in den Pariser Trabantenstädten.

    Weil der Film sehr eindrucksvoll zeigt, wie Gewalt durch Gruppendynamik kumuliert, oder eben nicht.


    Schpaaaa
    über eine Gruppe kleinkrimineller Kinder in Oslo.

    Weil der Film zeigt, wie früh schon Kinder den Einstieg ins kriminelle Milieu finden können, ist er doch angeblich eine Zustandsbeschreibung der realen Situation in Norwegens Hauptstadt.


    Spacked out
    über eine Gruppe von Teenagerinnen in Hong Kong.

    Ähnlich wie "Schpaaa" zeigt dieser Film zusätzlich noch die absolute Absenz von jeglicher Moral und Eigenverantwortungsgefühl.


    Ach ja, ich könnte hier noch stundenlang weiter auflisten, aber die Sonne scheint grad so schön...

    Da aber jeder eine andere Filmerfahrung hat, würden mich mal deine Alternativvorschläge interessieren...

    [Editiert am 19.7.2003 von walt]

    ____________________
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    Posting Freak



    Beiträge: 75
    Angemeldet: 16.2.2002
    Status: Offline

      erstellt am: 27.8.2003 um 20:40
    Wenn ich ernsthaft über eine Liste nachdenke merke ich, dass
    ich mich kaum in die Situation hineinversetzen kann Filme vorschreiben zu müssen, die man sehen sollte. Jedes Mal wenn ich einen Filme empfehle, dann als jemand, den Filme süchtig gemacht haben und der andere in die Gefahr bringen möchte angesteckt zu werden. Filme kann man nicht unterrichten. Das läuft - wie schon oben erwähnt - auf nichts weiter hinaus als ein Kapitel des Geschichtsbuches, Sozialkundebuches usw. in bewegten Bildern durchnehmen zu müssen. Filme kennen zu müssen der guten Allgemeinbildung wegen ist eine dämliche Vorstellung. Und zu wissen wie Filme gemacht werden, wodurch sich ein Filme auszeichnet ist auch sehr spezielles Wissen, über das in der Schule nicht unterrichtet werden muss. Es hat doch keinen Sinn jemadem das Besondere an Hitchcocks Vertigo-Szene zu erläutern, wenn er den Film uninteressant fand.

    Ich habe meine Meinung ein wenig radikalisiert. Ich halte es mittlerweile für eine sehr lächerliche Idee einen Jean Luc Godard Film jemandem vorzuführen mit der Erwartung Interesse zu wecken. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das nicht funktioniert. Entweder der Film spricht mich an, dann forsche ich sowieso weiter oder er spricht mich nicht an, dann habe ich auch erst einmal genug von der "Nouvelle Vague". So ist es mit jedem Film. Der Zwang sich mit etwas beschäftigen zu müssen, das man nicht mag, um es zu verstehen und dabei etwas zu lernen ist bei Filmen unangebracht. Filme müssen eigentständig begeistern. Begeisterung kann man nicht unterrichten. Daher ist eine Liste mit "zu zeigenden Filmen" ein unangebrachte Idee.

    Der einzige Sinn hinter "mehr Film in der Schule" könnte in dem Versuch stecken mehr junge Menschen für Filme zu begeistern. Dann muss man aber geschickert ködern und nicht mit einer "must see"- Liste.






    [Editiert am 27/8/2003 von Murnau]

     
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