Donnie Darko
USA 2oo1, Regie: Richard Kelly
"Donnie Darko klingt wie ein Superheld. Wer sagt, dass ich keiner bin?" Ein Dialog aus dem Film, der mich momentan beschäftigt, oder eher begeistert wie seit langem keiner mehr.
Die Einordnung in ein bestimmtes Genre gelingt mir jetzt nach 24 Stunden immer noch nicht. Wohl kein Horror, aber auch keine Sci-Fi, eher noch Fantasy im weitesten Sinne. Es geht um Zeitreise, Pubertätskrisen und TV-Psychotherapeuten.
Donnie Darko hat einen neuen Freund. Sein Name ist Frank. Frank scheint eine Vorliebe für seltsame Bunny-Kostüme zu haben. Frank rettet Donnie, denn er "befiehlt" ihm mitten in der Nacht sein Zimmer zu verlassen. Nebenbei eröffnet er ihm, dass in 28 Tagen und ein paar Stunden die Welt endet. Leicht verwirrt erwacht Donnie am nächsten Tag mitten auf einem Golfplatz. Als er nach Hause zurückkehrt, muss er feststellen, dass exactement auf sein Haus und in sein Zimmer ein Flugzeugtriebwerk gestürzt ist. Glücklicherweise zog es Herr Darko jedoch vor, auf dem Golfplatz zu nächtigen und - voila - er lebt noch.
Dies ist zunächst die Ausgangsposition. Weitere Angaben zum Inhalt könnt ihr von mir zumindest nicht mehr erwarten. Dieser Film, welcher eigentlich doch eher bizarr beginnt, entwickelt mit zunehmender Laufzeit eine atmosphärische Dichte, welche ich seit Ring nicht mehr erlebt habe. Wobei es sich bei Donnie Darko n i c h t um einen Horrorfilm handelt und somit dieser Vergleich wohl etwas hinkt.
Donnie Darko entkommt also dem Tod. Wieso? Dieses Rätsel verleiht dem Film die Spannung eines Thrillers (dieses Genre habe ich oben bei der Aufzählung wohl ausgelassen). Rätselhafte Gestalten scheinen eine Rolle hierbei zu spielen. Lehrer, uralte Nachbarsfrauen, Psychiaterinnen tragen trotzdem dazu bei, der Lösung des Rätsels nicht unbedingt näher zu kommen.
Diesem Film gelingt es, auf den Zuschauer eine ungeheure Anziehungskraft auszuüben. Ich habe selten einen Film dermassen genossen obwohl ich ihn sicherlich nicht hundertprozentig kapiert habe. Ein Film jedenfalls, der ausreichend Grundlagen zum Nachdenken und für Diskussionen bietet.
Gänsehautstimmung zum Schluß mit dem wundervollen Song Mad World, fassungsloses Verharren auf dem Kanappee und der Kommentar von der Freundin: "was für ein Scheiss" - was will man mehr.
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hinzugefügt: April 21st 2002 Autor: Sepp Neuberger Punkte:      zugehöriger Link: IMDb Hits: 31326 Sprache: deu
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