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Murnau
Posting Freak Beiträge: 75 Angemeldet: 16.2.2002 Status: Offline
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erstellt am: 2.3.2002 um 00:25 |
gute abend,
SO EIN SCHEIß !!!!! mal ganz spontan dahingesagt. Ein solchen Mist habe ich ja schon lange nicht mehr gesehen. Eventuell erzähle ich ja nix neues; ich erzählen will ich´s dennoch
also: die ersten 2 min war ich schockiert (ja, das gebe ich gerne zu), dann setzte mein Verstand ein ; ich dachte "na ja, das läfut dann wohl auf "skandalfilm" hinaus". Aber, siehe da, die nächsten ca. 15 min war ich wiederum schockiert, diesmal im positiven Sinn. Und was dann kam, war das ALLERLETZTE. Erschreckende Dummheit seitens der Filmmacher (kA, um wen es sich dabei handelt, mir aber auch egal !!!), anders kann ich es mir momentan nicht erklären und ich sehe derzeit keinen Anlass meine evtl. Überheblichkeit aufzugeben
hm, da waren also zwei Frauen, emotional zerstört weil gepeinigt, vergewaltigt und mißhandelt, ihr Leben lang. Das ist schlimm.
Diese "Menschen" könnten also in der Tat ihre ganze Menschlickeit verloren haben. Sie könnten zum personifizierten Haß mutiert sein. Sie könnten unfähig sein zu fühlen, zu leben allgemein. Dann, ja evtl. dann, würde man diesen Wesen Taten der dargestellten Art zutrauen. Aber, diese beide Frauen, die in diesem völlig verbrauchten Roadmovie-Einerlei zu sehen sind, kann es, so wage ich einmal zu behaupten, nicht geben. In Ihrer Grausamkeit überträfen sie die meisten Massenmörder locker um´s doppelte. Das dargestellte Verhalten ist wohl in aller höchstem Maße schizophren, oder eben abgrundtief grausam. In einer Minute fühlen, in der anderen nie gefühlt haben. Nee, also das lasse ich mir nur äußerst ungern verkaufen.
Ach, was verschwende ich meine Energie , belassen´s wir es hierbei. Ich bin müde.
Ansonsten wäre ich sehr dankbar, falls mir jemand die Augen öffnete...
...
murnau
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Rebenschere
Posting Freak Beiträge: 84 Angemeldet: 29.1.2002 Status: Offline
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erstellt am: 2.3.2002 um 00:45 |
Tja, was soll ich sagen, der Film ist in der Tat Müll. Rein Filmtechnisch sowieso unter aller Kanone, funktioniert er weder als feministischer Film (die Taten der Hauptdarstellerinnen sind jenseits von gut & böse), noch als reine Exploitation, da der Film eben krmapfhaft ernst rüberkommen will, in seiner Überzogenheit aber nur albern wirkt. Die eingestreuten Hardcore Szenen sind rein selbstzweckhaft und sollten wohl nur den Trara/Skandal schüren.
Da fand ich A GUN FOR JENNIFER erheblich besser (obwohl auch da der Begriff "grosses Kino" in weiter Ferne liegt). |
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walt
Administrator Beiträge: 283 Angemeldet: 8.1.2002 Status: Offline
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erstellt am: 2.3.2002 um 11:51 |
quote: SO EIN SCHEIß !!!!!
Sehr geil, ich liebe Filme die solche Reaktionen auslösen!
quote: also: die ersten 2 min war ich schockiert (ja, das gebe ich gerne zu)
Damit schwören sie die Betrachter gleich mal auf den Film ein; wer diese ersten 5 Minuten übersteht, packt auch den restlichen Film
Ist aber wirkklich nicht leicht, diese minutenlange hyperreale Vergewaltigungsszene durchzustehen. Als ich ihn mal auf einer kinolounge letztes Jahr so ca. 12 Leuten zeigen wollte, haben bereits bei dieser Szene fast alle protestiert und den Abbruch des Films verlangt
Was dann zu einer heftigen Diskussion geführt hat, weil ich es einfach nicht verstehen kann, wieso manche immer 'Juhu' schreien wenn sie meinen, mal wieder einen "coolen Gewaltfilm" à la Tarantino vorgesetzt zu bekommen, dann aber mit 'leider uncooler' Gewalt, weil verdammt realistisch dargestellter, nichts zu tun haben wollen.
Warum also Gewaltdarstellung aktzeptiert wird, solange sie nur stylisch genug rüberkommt, sie aber abgelehnt wird sobald jemand versucht, den Betrachter den Schrecken, den ein Vergewaltigungsopfer durchmacht, auch spüren zu lassen. Ich meine, man muss konsequent genug sein, und auch so etwas durchleben können. Gewalt ist nie schön, stylisch und schon gar nicht cool.
quote: Und was dann kam, war das ALLERLETZTE. Erschreckende Dummheit seitens der Filmmacher
Hi hi, kenne ich, diese Reaktion. Als irgendwann Anfang letzten Jahres die ersten Infos und Stills zu dem Film auftauchten, waren eine Freundin und ich schwer interessiert an dem Ding. Sie hat ihn sich dann gleich im Kino angesehen, war dann aber ähnlich wie du schwer enttäuscht. Worauf ich erstmal auf einen Kinobesuch verzichtet hab, auch weil ihn sich sonst niemand mit mir ansehen wollte, und ich mir das nicht alleine antun wollte
quote: In einer Minute fühlen, in der anderen nie gefühlt haben. Nee, also das lasse ich mir nur äußerst ungern verkaufen.
Das zu verstehen ist es vielleicht hilfreich zu wissen, das die beiden Hauptdarstellerinnen aus dem Pornobusiness kommen. Das dort Gefühle keine Rolle spielen braucht man nicht zu erklären. Jeder trägt aber auch gewisse romantisierte Wunschvorstellungen mit sich herum.
Wenn diese permanent unterdrückt werden, oder eben jahrelang nur das andere Extrem auslebbar ist, können durchaus solch erruptiv überspitzte Reaktionen, zumindest imaginativ, dabei herauskommen. Nicht vergessen, es handelt sich bei dem Medium immer noch um eine Kunstform, und nirgendwo findet sich ein Verweis auf eine dokumentarische Grundlage.
Für mich ist der Film zum einen eine moderne Version von "Thelma & Louise", mit eben dem Unterschied das damals vor rund 10 Jahren zum morden noch eine moralische Instanz nötig war (nur die Bösen werden umgelegt).
Da aber zwischen diesen beiden Filmen einiges passiert ist, und Filme wie "Natural Born Killers" das sinnlose Morden zum Kult erhoben haben (zudem noch wesentlich brutaler und sinnentleerter, wie ich finde), darf man "Base moi" ruhig auch als Beitrag von Frauen zu diesem 'Genre' verstehen.
Zum anderen, und für mich eigentlich abschliessend, ist der Film einfach ein moderner Autorenfilm, der mit einer aktuellen Filmsprache an die Provokanz dieser Filme der 60er und 70er Jahre anszuschliessen versucht (siehe auch Rudolf Thome's Rote Sonne von 1969).
quote: Ansonsten wäre ich sehr dankbar, falls mir jemand die Augen öffnete...
Ich hoffe meine Ausführungen haben dir dabei vielleicht etwas geholfen. Ansonsten kann ich dir noch die Beiträge auf Artechock nahelegen. Sind zwar etwas 'schwammig', zeigen aber das es durchaus auch Kritiker gab, die sich immerhin bemüht haben die Intention der Regisseurin zu verstehen...
____________________ Das Recht auf ein gescheitertes Leben ist unanatastbar! (Amélie Poulain) |
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walt
Administrator Beiträge: 283 Angemeldet: 8.1.2002 Status: Offline
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erstellt am: 2.3.2002 um 11:56 |
quote: Da fand ich A GUN FOR JENNIFER erheblich besser
Interessant, geniesst ja allgemein offenbar recht hohes Ansehen, dieser Film, obwohl er dann doch relativ schlecht bewertet ist. Seltsam, ist bei "Base moi" nicht unähnlich...
Die Tagline gefällt mir: "Dead men don't rape"
____________________ Das Recht auf ein gescheitertes Leben ist unanatastbar! (Amélie Poulain) |
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Murnau
Posting Freak Beiträge: 75 Angemeldet: 16.2.2002 Status: Offline
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erstellt am: 2.3.2002 um 13:40 |
quote:
"coolen Gewaltfilm" Ã la Tarantino vorgesetzt
PROTEST !!! *aufschrei*. Hier möchte ganz
energischen Widerspruch einlegen. Das zu diskutieren, ist wohl sehr kompliziert, aber ich will´s mal einfach begründen:
Pulp Fiction ist reine Imagination, der Film
erhebt keinen Anspruch auf Ernshaftigkeit, Realitätstreue, eher das Gegenteil. Es sind Ideen der Phantasie/Imagination. Und bekanntlich sind diese frei von Schuld, soweit sie auch gehen mögen und solange sicher gestellt ist, dass bei der Umsetzung dieser evtl. absurden, kranken Ideen nicht eine Sekunde lang das Potenzial des in der Wirklichkeit umsetzbaren mitschwebt. Pulp Fiction ist eindeutig Kunst. Die Gewalt, die wir dort zu sehen bekommen hat nichts, aber auch gar nichts mit der Realität zu tun. Sie findet nur in unseren Köpfen statt und ist so angelegt, dass sie bei "normalen" Vertretern unserer Spezies auch nie dort hinaus will.
Ein anderes Beispiel: Snatch. Hier gibt es einige Stellen in denen Gewalt wirklich weh tut. Man merkt deutlich das Gewalt in diesen Fällen real ist und dennoch wird drüber gelacht. Das ist bedenklich, auch wenn ich den Film für einigermaßen gerne mag
quote:
Das zu verstehen ist es vielleicht hilfreich zu wissen, das die beiden Hauptdarstellerinnen aus dem Pornobusiness kommen.
Das war mir wohl klar Eine ausgebildet Schauspielerin hätte sich wohl nur schwerlich zu derartigen Szenen überreden lassen.
quote: Jeder trägt aber auch gewisse romantisierte Wunschvorstellungen mit sich herum.
Das klingt nicht schlecht, nur müssen, um diese Wunschvorstellungen zu erzeugen, nicht noch Gefühls-Restbestände vorhanden sein? Ich gehe davon aus. Und wenn jemand, auch wenn nur minimalst, noch irgendwie fühlen kann (und die beiden Frauen erwecken den Eindruck) dann ist man nicht in der Lage so zu handeln.
quote: können durchaus solch erruptiv überspitzte Reaktionen
Mag sein, nur müssten nicht infolge bestimmter, spontaner Reaktionen, die evtl auch erklärbar sind, Gefühle der Reue, des Zweifelns aufkommen?!
quote: "Natural Born Killers"
Imho sind die Figuren hier wesentlich tiefgehender und hin und wieder hat man spgar das Gefühl das Verhalten der Protagonisten sei evtl. nachvollziehbar bzw. man fragt sich ernsthaft nach dem "warum". Klar, als Mediensatire oder sonstwas ist der Film ziemlich schlecht, aber gerade die Psychologie ist doch bedeutend interessanter als bei "baise moi".
...
murnau
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walt
Administrator Beiträge: 283 Angemeldet: 8.1.2002 Status: Offline
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erstellt am: 4.3.2002 um 17:48 |
quote: Pulp Fiction ist reine Imagination, der Film erhebt keinen Anspruch auf Ernshaftigkeit, Realitätstreue, eher das Gegenteil. Es sind Ideen der Phantasie/Imagination.
Wieso nimmst du an, dass das bei "Base moi" anders sein soll? Nur weil die Geschichte evtl. so auch hätte passieren können, oder weil sie ohne Schnickschnack ganz einfach linear erzählt wird?
quote: Pulp Fiction ist eindeutig Kunst.
Da stimme ich dir zu, möchte dieses Etikett "Base moi" aber deswegen nicht absprechen. Aber irgendwie verzetteln wir uns gerade, glaub ich.
Was ich ursprünglich meinte, war das ich nach der Frage, was das denn für ein Film sei, ihn kurz und prägnant mit "ziemlich heftig im Sinne von extrem realistischer Gewaltdarstellung" umschrieben habe. Dabei dachten die meisten wohl erstmal an eine tarantinoeske Darstellung des Ganzen; was ich weder vorraussehen konnte, noch möchte ich den Film jetzt mit irgendwas vergleichen.
Das nur so, bevor wir uns jetzt in einen anstrengenden "Apfel-Birnen-Disput" erschöpfen
quote: Und wenn jemand, auch wenn nur minimalst, noch irgendwie fühlen kann (und die beiden Frauen erwecken den Eindruck) dann ist man nicht in der Lage so zu handeln.
Also, die Geschichte wurde nach einer Romanvorlage verfilmt, entspringt also der Phantasie eines Autoren. Welche Absichten dieser hatte weiss ich zwar nicht, aber eins ist ihm/ihr damit gelungen: zu provozieren. Ob das jetzt glaubhaft ist oder nicht spielt doch bei der Absicht dann eigentlich keine Rolle...
quote: Mag sein, nur müssten nicht infolge bestimmter, spontaner Reaktionen, die evtl auch erklärbar sind, Gefühle der Reue, des Zweifelns aufkommen?!
Ist zwar schon 'ne zeitlang her das ich ihn gesehen hab (und so oft schaut man sich solche Filme dann doch nicht an ), aber ich glaube mich erinnern zu können, das die kleene aggressive einmal die Wahlmöglichkeit hatte, sich quasi zu ergeben, bzw. den 1. Mord zu melden (der ja mehr oder weniger versehentlich passiert ist, also im Affekt).
Diese 'Chance' hat sie eben nicht genutzt. Hätte sie sich anders entschieden, wäre das natürlich ein anderer Film geworden. Bei mir ist das so angekommen, das man sehr wohl eine Wahlmöglichkeit hat. Sie hat sich eben gegen jahrelangen Knast entschieden und den riskanteren mir_doch_scheissegal-Weg gewählt.
____________________ Das Recht auf ein gescheitertes Leben ist unanatastbar! (Amélie Poulain) |
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Murnau
Posting Freak Beiträge: 75 Angemeldet: 16.2.2002 Status: Offline
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erstellt am: 4.3.2002 um 19:04 |
Wieso nimmst du an, dass das bei "Base moi" anders sein soll?
weil "baise moi" doch gewiß irgendeine Aussage haben soll, der Film provoziert doch vor allem, damit die Leute aufmerksam werden
... Pulp Fiction hat keine Aussage und will auch nicht provozieren...
quote: "Base moi" aber deswegen nicht absprechen.
klar, möchte der Film auch gerne Kunst sein, ist er aber imho nicht ...und somit ist der Film eher bedenklich als ok ...
quote: Aber irgendwie verzetteln wir uns gerade, glaub ich
och, kann sein, aber ich habe sowieso Zeit,
habe ne üble Erkältung und tippe gerne mal nen paar, vielleicht auch überflüssige, Zeilen mehr
--->>>> ich habe dich so verstanden, dass
du Leute, die über Tarantino-Gewalt lachen und sich bei Baise-moi die "Augen zu halten" nicht verstehst, bzw. kritisierst. Ich meinte dazu: man kann das nicht verlgeichen.
Die Tarantino-Gewalt ist eigentlich keine Gewalt ist, bei Baise-moi jedoch ist Gewalt=Gewalt und die ist einfach fragwürdig.
aber, du hast schon recht, lassen wir´s, denn im endeffek ist´s hierbei völlig gleich ... |
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taubenzuechter
Senior Member Beiträge: 10 Angemeldet: 20.3.2002 Status: Offline
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erstellt am: 20.3.2002 um 16:13 |
War jetzt zu faul mir alles durchzulesen, aber der Film ist einfach nur Müll und
Lebenszeitverschwendung pur.
Hab hier irgendwo gelesen, daß jemand Filme mag, die so eine Reaktion auslösen.
Na, dann kann ich hier mal ein paar Filme empfehlen, die eine ähnliche Reaktion
bei mir ausgelöst haben:
Mission Impossible 2
Independence Day
Men In Black
...viel Spaß beim Gucken!
Ne, also den mit Tarantino zu vergleichen zeugt von Unkenntnis.
Der Film ist nur was für Leute die zu feige sind in die Porno-Ecke zu gehen... |
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walt
Administrator Beiträge: 283 Angemeldet: 8.1.2002 Status: Offline
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erstellt am: 24.5.2002 um 17:19 |
quote: der Film ist einfach nur Müll und
Lebenszeitverschwendung pur.
Da gibt es Leute die anderer Meinung sind:
Zuviel Fleisch ?
Ein Essay von Frank Noack über eine Annäherung von Kunst und Pornografie im Kino und die Reaktionen des Feuilletons.
Veröffentlicht in der Zeitschrift filmforum #28
( http://www.filmzeitschrift.de/film/f-001/artikel-001.html )
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simifilm
Posting Freak Beiträge: 26 Angemeldet: 25.3.2002 Status: Offline
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erstellt am: 24.5.2002 um 19:57 |
Der Film ist's gar nicht, sich darüber aufzregen und, deshalb schreib ich auch nicht mehr. |
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