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nobudgetarts
Senior Member   Beiträge: 18 Angemeldet: 4.3.2006 Status: Offline
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erstellt am: 2.4.2006 um 10:41 |
Double Feature: Fahrenheit 451 & Strange Days
In einem Double Feature zeigt [no-budget-arts] zwei Filme über das Konservieren und Vernichten von Erinnerungen: Fahrenheit 451, Francois Truffauts Zukunftsvision um bücherverbrennende Feuerwehrleute und Strange Days, Kathryn Bigelows Milleniumsalptraum im aus den Fugen geratenen Los Angeles.
Fahrenheit 451
In einer totalitären Welt der Zukunft legt der Feuerwehrmann Montag Feuer, statt sie zu löschen. Er verbrennt Bücher, weil es verboten ist, Bücher zu lesen und zu besitzen. Die Häuser werden seit Jahren feuerfest gebaut, die Feuerwehr ist nun eine regierungstreue paramilitärische Spezialeinheit mit dem Namen „Fahrenheit 451“, der Temperatur, bei der Papier beginnt zu brennen. Montags Frau Linda verbringt den Tag – vollgestopft mit Drogen – vor einer überdimensionalen Bildwand, über die das staatlich gelenkte Fernsehen einerseits Propaganda gegen den Fluch der Bücher betreibt, andererseits durch niveaulose Spielchen die Betrachter davon ablenkt, über sich selbst und den Staat nachzudenken. Erinnerungen, für die Funktionsweise dieser totalitären Gesellschaft lebensgefährlich, sind ebenso ausgelöscht wie die Zeit, die still zu stehen scheint. Linda hat vergessen, wann sie und Montag sich kennenlernten. Eines Tages lernt Montag seine Nachbarin Clarisse, eine Widerstandskämpferin, kennen, und beginnt selbst zu lesen…
Francois Truffauts erster Farbfilm: Der Starregisseur der Nouvelle Vague inszeniert in einer tristen 60er-Jahre-Architektur eine bittere Abrechnung mit dem Totalitarismus und ein leidenschaftliches Plädoyer für individuelle Freiheit.
Regie: Francois Truffaut
Großbritannien, 1966
Mit Oskar Werner, Julie Christie
Strange Days
Los Angeles in den letzten Tagen des Jahres 1999: Die Stadt brodelt, knallharte Polizisten prügeln, bevor sie Fragen stellen, die schwarze Bevölkerung steht - angeführt von dem Hip Hop Star Jeriko One - kurz vor einem Aufstand und randalierende Jugendliche vermöbeln auf der Straße den Weihnachtsmann. Der heruntergekommene Ex-Cop Lenny Nero handelt mit SQUID-Clips, den Produkten einer neuartigen Technologie, die es möglich macht, sämtliche Sinneseindrücke per Headset direkt aus dem zerebralen Cortex auf einer Disc zu speichern, um sie sich dann wieder und wieder anzusehen (bzw. anzufühlen). Die zahlreichen SQUID-Junkies verlieren sich nicht in Scheinwelten, sie konsumieren Häppchen von Wirklichkeit, das Best-of der Realität. SQUID bietet den ultimativen Action-Reißer, den ultimativen Horror-Schocker, die ultimative Soap Opera, den ultimativen Porno. Lenny ist selbst SQUID-süchtig, immer wieder gibt er sich den Clips hin, die er von seiner Ex-Freundin, der Sängerin Faith, gemacht hat und verliert dabei immer mehr den Kontakt zur Gegenwart. Als ihm ein Squid-Clip zugespielt wird, dessen brisanter Inhalt das Potential hat, eine Revolution auszulösen, beginnt für Lenny ein atemberaubender Wettlauf mit der Zeit.
Kathryn Bigelows düsterer Milleniumsalptraum, einer der bildgewaltigsten Science Fiction-Thriller der neunziger Jahre, geriet bei seiner Erstaufführung 1995 zu einem finanziellen Desaster, das die Regisseurin zu sieben Jahren Zwangspause bis zu ihrer nächsten großen Studioproduktion zwang. Strange Days ist ein Film über Paranoia und Realitätsverlust, Voyeurismus und Videosucht, Amok laufende Obsessionen, dessen einfache, universelle Wahrheit eine der Figuren auf den Punkt bringt: „Memories were meant to fade. They were designed that way for a reason.” Auf seinem Höhepunkt zitiert der Film auf geniale Weise seinen Vorläufer Peeping Tom, einen Klassiker von 1959, der für seinen Hauptdarsteller Karlheinz Böhm ähnlich einschneidende Folgen hatte, wie Strange Days für Kathrin Bigelow: Das Karriereende.
Regie: Kathryn Bigelow
USA, 1995
Mit Ralph Fiennes, Angela Bassett, Juliette Lewis
Am 16.05. und 23.05. jeweils um 19h im Kleinsten Kino Bochums in der [no-budget-arts] BASTION, Metzstr. 23, 44793 Bochum |
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