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nobudgetarts
Senior Member Beiträge: 18 Angemeldet: 4.3.2006 Status: Offline
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erstellt am: 2.4.2006 um 10:39 |
Frühling für Hitler
„Not many people know it, but the Fuhrer was a terrific dancer“
Zunächst massenhaft Geld bei Investoren einsammeln, dann mit minimalen Kosten ein todsicher zum Scheitern verurteiltes Theaterstück auf die Bühne bringen, sich mit dem Differenzbetrag nach Brasilien absetzen und die Geldgeber leer ausgehen lassen: Mit diesem nicht ganz legalen Plan versuchen der notorisch erfolglose Broadway-Produzent Max Bialystock und der windige Buchprüfer Leo Bloom zu Geld zu kommen. Nach dem Studium einiger Drehbücher stoßen Bloom und Bialystock auf den Stoff "Frühling für Hitler", in dem Autor und Altnazi Franz Liebkind "lustige Geschichten" von Eva und Adolf in einem bayrischen Bergdorf erzählt. Ein völlig überforderter Regisseur sowie der Hippie und Möchtegern-Mime Lorenzo St. DuBois (kurz: LSD) in der Rolle des „Führers“ komplettieren ein haarsträubendes Ensemble. Die Voraussetzungen für einen Flop scheinen optimal, doch dann kommt alles anders…
Neben Sein oder nicht Sein und Der große Diktator gilt Frühling für Hitler heute als einer der gelungensten Versuche, sich in komödiantischer Weise mit dem deutschen auseinanderzusetzen. Anders als der -Film von Ernst Lubitsch und Hitlerparodie von Charlie Chaplin hat Mel Brooks sich dieses Themas jedoch in einer derb-überdrehten Form angenommen. Während Frühling für Hitler in den USA quasi über Nacht zum Kultfilm wurde und Brooks mit dem Oscar für das beste Drehbuch ausgezeichnet wurde, kam sein Regiedebüt erst mit acht Jahren Verspätung und in einer verstümmelten Fassung in die deutschen Kinos. Offensichtlich immer noch zu früh: Die wunderbar bissige Komödie hatte hierzulande keinen Erfolg. „Schlägt schon von Anfang den Grundton schwer ertragbarer Peinlichkeit an... Dieses Hitler-Musical mit SS-Männerballett und wehenden Hakenkreuzfahnen stellt eine unglaubliche Geschmacksentgleisung dar... Daß hier jüdische Komiker ein Trauma abzureagieren versuchen, macht die Sache nicht besser... Maßlos überzogene Satire mit zahlreichen geschmacklichen Ausrutschern...“ schrieb das deutsche Lexikon des Internationalen Films und übersah dabei offenbar, dass geschmackliche Besonderheiten, kreatives Chaos und eine erfrischende politische Unkorrektheit zu Brooks' subversiven Stilprinzipien gehören. Auf der Grundlage dieses Films enstand im Jahr 2001 das Broadway-Musical The Producers, das insgesamt zwölf Tony Awards gewann und damit zum erfolgreichsten Musical aller Zeiten wurde. The Producers diente als Vorlage für die Neuverfilmung von Frühstück für Hitler aus dem Jahr 2005.
Regie: Mel Brooks
USA, 1968
Mit Gene Wilder, Zero Mostel, Kenneth Mars
Am 02.05. und 09.05. jeweils um 20h im Kleinsten Kino Bochums in der [no-budget-arts] BASTION, Metzstr. 23, 44793 Bochum |
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