Stereo Future
Japan 2oo1, Regie: Hiroyuki Nakano
Zuerst war ich ratlos, dann enttäuscht, und inzwischen, nach nochmaligen durchsehen, hab ich mich mit dem Film angefreundet.
Nakano legte mit seinem Erstlingswerk "Samurai Fiction" (Artechock-Kritik) die Messlatte schon so hoch an, dass er den Level mit diesem Film vordergründig natürlich nicht erreichen konnte.
Ja, auf den ersten Blick wirkt Stereo Future wirklich wie eine weitgehend zusammenhangslose Aneinanderreihung in Japan zur Zeit angesagter Personen und Models. Man ist geneigt sich den zweifelsohne schönen Bildern hinzugeben, begleitet von modernen Interpretationen klassischer Musik und Towa Tei's atmosphärischen und doch treibenden Ambientklängen. Alles recht schick und hip, vielleicht zu sehr für manchen.
Wären da nicht die sparsam gestreuten Handlungsfäden, das Mädchen dem es nach einem Heiratsantrag ihres Freundes die Sprache verschlägt, wohl aus Kummer über den Versuch eine glückliche Zeit zwanghaft 'einzufrieren', die Schauspielerin welche ihren frischgebackenen Liebhaber vergrault, weil sie von ihm die Bekenntnis seiner Liebe verlangt, und noch einige mehr.
Ganz klar sind mir die Zusammenhänge dieser Geschichten noch immer nicht; ganz klar zeigt der Film allerdings den Umgang junger Menschen miteinander im modernen Japan. Wenn die Bilder verblasst sind, und die einzelnen sozialen Verflechtungen deutlicher werden, kann man den Film auch als tragische Darstellung der Beziehungsunfähigkeit einer immer globaler werdender Single-Gesellschaft sehen.
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hinzugefügt: January 6th 2002 Autor: Walter Helbig Punkte: zugehöriger Link: Internet Movie Database (IMDb) Hits: 7111 Sprache: deu
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